Die Krankheit Lepra

Lepra ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die auch unter der Bezeichnung Aussatz bekannt ist.

 

Ausgelöst durch das von Mensch zu Mensch übertragbare Bakterium Mycobakterium leprae kommt es zum Befall von Haut, Schleimhaut und Nervenzellen.

 

Die Begleiterscheinungen der Infektion reichen von Hautverfärbungen über Lähmungserscheinungen bis hin zu einem Befall der inneren Organe und der Knochen.

 

Viele Menschen verbinden mit Lepra Schreckensbilder von „abfaulenden“ Nasen, Armen oder Beinen. Dem ist aber nicht so. Der wahre Grund, warum es in extremsten Fällen zu solch drastischen Erkrankungsfolgen kommen kann, ist der Verlust der Gefühlsempfindung, vor allem in den Extremitäten.

 

Auftretende massive Verletzungen und Verbrennungen, werden vom Erkrankten nicht als schmerzhaft empfunden und dadurch keinerlei ärztliche Hilfe in Anspruch genommen.

Die offenen Wunden stellen einen guten Nährboden für weitere Bakterien dar, welche sich bis hin zum Knochen ausbreiten und in Folge zum Verlust von Extremitäten führen können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN:


Bei entsprechender medizinischer Behandlung und Versorgung der Wunden, besteht keine Gefahr für diese Spätfolgen.

 

Wird die Krankheit früh genug erkannt und behandelt, sieht man den Menschen nach der Heilung die Krankheit nicht mehr an und sie sind dadurch vor dem gesellschaftlichen Ausschluss bewahrt!

Seit 1981 sind weltweit 15 Millionen Menschen geheilt worden! Leider gibt es aber noch jährlich über 200.000 Neuerkrankungen!

Historische Entwicklung

Lepra ist eine der ältesten bekannten Krankheiten. Sie wurde bereits in den frühesten Schriften wie z. B. dem Papyrus Hearst erwähnt.

 

Übereinstimmend mit den Wanderungsbewegungen des frühen Menschen wird der Ursprung von Lepra in Ostafrika angenommen: Vor Zehntausenden von Jahren hätten sich von dort aus die Bakterien einerseits nordwestwärts nach Europa und andererseits Richtung Osten nach Indien und Asien ausgebreitet. Eine zweite Annahme geht von der Möglichkeit der Entstehung in Indien aus.

 

Die allgemeinere Verbreitung des Aussatzes in Europa im Mittelalter wird oft den Kreuzzügen zugeschrieben. Sie erreichte ihren Höhepunkt im 13. Jahrhundert und verschwand mit dem Ende des 16. Jahrhunderts weitgehend aus der Reihe der chronischen Volkskrankheiten in Mitteleuropa.

 

Da Lepra im Grunde kaum ansteckend ist, liegt die tatsächliche Ursache der Erkrankungen in mangelnder Hygiene, Unterernährung und somit einem geschwächten Immunsystem.

 

Meyers Konversationslexikon von 1888 weist darauf hin, dass Lepra in Skandinavien, auf Island und der Iberischen Halbinsel, in der Provence und an den italienischen Küsten, in Griechenland und auf den Inseln des Mittelmeers regelmäßig vorkam.

Im Verlauf der Kolonisierung gelangte der Erreger nach Westafrika und Amerika und durch den weiteren Sklavenhandel  in die Karibik sowie nach Brasilien.