Erste Symptome

Die Symptome und Beschwerden bei Lepra sind sehr unterschiedlich. Eines der ersten Symptome zeichnet sich in Form von Taubheitsgefühlen im Sinne von taktilen Gefühlsstörungen aus.

 

Im weiteren Verlauf kommt es zu typischen Hautflecken, die je nach Hauttyp dunkler oder heller in Erscheinung treten können, starken Schwellungen, vor allem im Gesicht, verdickte Nervenstränge, Haarausfall und Erkrankung der inneren Organe sowie gefühllose Hautareale.

 

Krankheitsverlauf

Der Krankheitsverlauf unterscheidet zwischen der tuberkuloiden und der lepromatösen Form .

 

Die durch die Verstümmelungen so schreckensvoll gewordene Erkrankung zeigt dieses charakteristische Bild ausschließlich bei der tuberkuloiden Verlaufsform.

 

Durch die Beeinträchtigung der Nervenbahnen besitzen die Betroffenen keinen Tastsinn in den Fingerspitzen. Außerdem werden die endständigen Glieder nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Durch die Schmerzunempfindlichkeit treten an den Gliedern zahlreiche Verletzungen auf, die erst zu schwerwiegenden Entzündungen, Geschwüren und  in Folge zu den Verstümmelungserscheinungen führen.

 

Typische Symptome der lepromatösen Lepra sind bakteriell infizierte Knoten durch Leprome in der Haut. Durch die Beeinträchtigung der Nervenfunktionen werden die Extremitäten teilweise gelähmt.

 

Die Patienten leiden unter reduzierter Schweißbildung, schubweise hohem Fieber und magern rapide ab. Haarausfall ist außerdem eine Folge der Erkrankung der Haut- und Nervenversorgungssysteme.

 

In späteren Stadien können auch innere Organe von der Krankheit befallen sein, sodass es ohne Behandlung zu  Verstümmelungen und Narben oder ganzen Verlusten von einzelner Körperteile kommt. 

Es treten knotenartigen Geschwulstausprägungen im Gesicht, am Rücken, an den Händen und Füßen auf. Sichtbare Zeichen sind die einfallende Nase (Löwengesicht) oder die Klauenhand und der Fallfuss.

 

Bei der tuberkulösen Lepra sind die Beschwerden und Krankheitsmerkmale eher örtlich begrenzt.

Häufig entstehen Verfärbungen der Haut in Form von Flecken. Auch hier kommt es im späteren Verlauf zur Lähmung. Im Gegensatz zur lepromatösen Lepra kann diese Form von selbst abheilen.

Übertragung

Die einzige Infektionsquelle ist der an Lepra erkrankte Mensch.

Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen den Lebensumständen und dem Auftreten der Erkrankung.

  • Schlechte Ernährung, schmutziges Wasser und beengte Wohnräume erhöhen das Risiko an Lepra zu erkranken.
  • Als Übertragungsweg gilt die Tröpfcheninfektion. Das heißt, einatmen der Bakterien über Nase oder Mund. Aber nur ein direkter, langzeitiger Körperkontakt, z. B. Zusammenleben mit einem Leprakranken, kann zu einer Übertragung führen.
  • Allerdings spielt die körpereigene Immunabwehr eine große Rolle: nur 5- 10 % der Menschen sind anfällig für Lepra.
  • Es ist höchst unwahrscheinlich, dass man sich zum Beispiel während einer Ferienreise mit der Krankheit ansteckt.

Wie lange ist die Inkubationszeit?
Die genaue Inkubationszeit, das heißt der Zeitraum zwischen Ansteckung und Ausbruch der ersten Beschwerden, ist unbekannt. Beobachtet wurden Variationsbreiten zwischen drei Monaten und 40 Jahren.

Diagnose

Die wichtigste Maßnahme zur Diagnose der Lepra ist der sogenannte Nukleinsäurenachweis: Dieser besteht darin, erkranktes Gewebe der Betroffenen auf die DNA des Erregers (des Bakteriums) hin zu untersuchen. Gelingt der Nachweis der Erreger-DNA, ist die Diagnose gesichert.

 

Daneben ist der Erreger der Lepra selbst beispielsweise unter dem Mikroskop oder in einem Hautabstrich durch eine bestimmte Färbemethode (die Ziehl-Neelsen-Färbung) als stäbchenförmiges Bakterium erkennbar.

Therapie / Behandlung

Bei Lepra besteht die Therapie in erster Linie darin, den Erreger der Lepra – das Mycobacterium leprae – zu zerstören.

 

Dies erfolgt (seit 1980) mithilfe einer Kombinationstherapie (Multi-drug Therapy, MDT) aus verschiedenen Antibiotika:

  • Rifampicin
  • Chlofamizin (Lamprene)
  • Dapson (DDS)

Die Einnahme der Medikamente ist über einen Zeitraum von sechs Monaten bis zu einem Jahr notwendig, damit eine vollständige Abtötung der Erreger im Körper entsteht.

Für die aggressivere und schwere Form muss die Therapie über 2 Jahre fortgeführt werden, um Heilungserfolge zu erzielen. Um bei nicht ausreichender Heilung die Behandlung fortsetzen zu können, werden von der pharmazeutischen Industrie sogenannte Reserve-Leprostatika angeboten.

 

Die Behandlung von Lepra beinhaltet außerdem die Versorgung der Wunden und eine aktive Bewegungsbehandlung, um auftretende Lähmungserscheinung frühzeitig zu minimieren und aufzuhalten.